Verpflichtende Umstellung auf XBau 2 steht bevor
Der IT-Planungsrat hat entschieden: Der noch junge XÖV-Standard XBau 2 wird verbindlich. Für die örtlichen unteren Bauaufsichtsbehörden bedeutet das: Setzt ihre Softwarelösung weiter auf XBau und unterstützt den neuen Standard noch nicht, wird sie künftig die gesetzlichen Voraussetzungen nicht mehr erfüllen. Hinzu kommt, dass sich dies auch negativ auf die Effizienz der etablierten Prozesse auswirken und erhöhte Kosten nach sich ziehen dürfte.
Jetzt kommt es auf zügiges Handeln an: Viele Softwareentwicklerinnen und -entwickler, so auch die ITEBO-Unternehmensgruppe, arbeiten bereits mit Hochdruck daran, den XBau 2-Standard zum Grundgerüst ihrer Softwarelösungen für die Bauaufsicht zu machen. ITeBAU sichert so die Zukunftsfähigkeit der Lösung und stellt sicher, dass die angeschlossenen Bauaufsichtsbehörden immer auf dem neuesten Stand der Technik sind.
Dies lohnt sich gleich auf mehreren Ebenen, denn eine effizientere Gestaltung der Prozesse bringt für viele Beteiligte Vorteile:
Die unteren Bauaufsichtsbehörden gewinnen mehr Effizienz in ihren Prozessen. Lange Laufzeiten werden deutlich verkürzt, die Kommunikation mit den am Baugenehmigungsprozess Beteiligten wird vereinfacht.
Weitere am Prozess Beteiligte wie Architektinnen und Architekten oder Fachplanerinnen und Fachplaner können ihre Arbeit dank der direkten Anbindung an die Antragslösungen vereinfachen.
Die Bürgerinnen und Bürger profitieren von kürzeren Bearbeitungszeiten und in der Folge schnelleren Entscheidungen über ihre Bauanträge.
Daten müssen nicht mehr doppelt erfasst werden, sondern stehen direkt in ITeBAU zur Verfügung. Dies verringert den Aufwand ebenso wie die Fehleranfälligkeit.
Was ist XBau 2?
XBau 2 gilt als Austauschformat, über das unterschiedliche Softwaresysteme im Baugenehmigungsprozess miteinander kommunizieren können. Es basiert auf XML und bringt die Bauaufsichtsbehörden mit den Beteiligten am Genehmigungsprozess zusammen, beispielsweise mit Architektinnen und Architekten, Prüfsachverständigen sowie Fachplanerinnen und Fachplanern, den Fachbehörden und Gemeinden.
Konkret regelt XBau 2, welches Format die zu sendenden und empfangenden Nachrichten aufweisen müssen. Jede Software, die den Standard unterstützt, kann diese versenden oder empfangen und korrekt lesen. Dies trägt zu mehr Effizienz und schnelleren Entscheidungen bei, weil Informationen nahezu in Echtzeit ausgetauscht, Fragen geklärt und alle erforderlichen Stellen von vornherein einbezogen werden können.
Von OSCI zu XTA2:
Wechsel des Übertragungsstandards
In ITeBAU steht nicht nur der Wechsel auf XBau 2 als Fachstandard an, zudem erhält der Übertragungsstandard ein Update. Bislang beruht die technische Übertragung der in digitalen Baugenehmigungsverfahren anfallenden Daten auf dem Protokollstandard OSCI. OSCI steht für „Online Services Computer Interface“ und sorgt für die einheitliche Übermittlung von Nachrichten zwischen den Fachverfahren und ITeBAU.
Mit der Einführung von XBau 2 wird der Einsatz des Schnittstellenstandards XTA 2 Version 3 verpflichtend. Künftig erfolgt die Anbindung der Fachverfahren und Antragssysteme nicht mehr über die native OSCI-Implementierung, um den medienbruchfreien Austausch von Informationen zu ermöglichen. Der XTA-Service erlaubt es zudem, alle Beteiligen ohne eigenes kryptografisches Know-how in der Softwareentwicklung in die vielfältigen Kommunikationsbeziehungen im Rahmen der elektronischen Baugenehmigung einzubeziehen. Der XTA2-Standard enthält Nachrichtenmerkmale, Transportvorgaben und Berichtsstrukturen und ermöglicht eine Vielzahl von Vorteilen, etwa eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung oder die Übermittlung von Integritätsnachweisen zu jeder Nachricht.
In diesem Zusammenhang müssen die Kommunen (Baugenehmigungsbehörden) ebenso wie die nutzenden Plattformen und Antragssysteme einen Antrag beim Diensteverzeichnisdienst der öffentlichen Verwaltung (DVDV) stellen. Neben den notwendigen Zertifikaten für den sicheren Transport der XBau-Nachrichten und Anlagen, werden die notwendigen Dienste für den Antragsprozess und das Beteiligungsmanagement sowie die Fachämter hinterlegt.
Der DVDV ist bereits seit 2007 in Deutschland etabliert und adressiert über 30.000 Beteiligte im Meldewesen, Personenstandswesen, Ausländerwesen, Gewerbewesen und weiteren Fachwesen. Der Transport und das Routing von Antragsdaten im Rahmen der EfA-Mindestanforderungen vom 09.11.2022 setzen ebenfalls auf diesen Standard.
XBau 2 und XTA2 in ITeBAU:
Der Status quo
Die ITEBO-Unternehmensgruppe arbeitet aktuell daran, die Änderungen in ITeBAU zu überführen. Bislang nutzt die Softwarelösung eine eigene Schnittstelle, die in Zusammenarbeit mit anderen Mitgliedern von KIND w.V. entwickelt wurde, um die Kommunikation zwischen der conject-Plattform und den Fachverfahren abzuwickeln. In Kürze wird XBau 2 diese Schnittstelle ablösen. Auch für die Kommunikation zwischen den verschiedenen Antragssystemen, beispielsweise von Form-Solutions, werden aktuell noch die Schnittstellen XBau 1 und OSCI genutzt.
Bereits seit der XBau-Version 2.2 ist es möglich, Antragsprozesse vollständig digital abzubilden. Mit der Version XBau 2.3.1 kann erstmals die bisherige OSCI-Schnittstelle ersetzt werden. Diese wurde im Dezember 2022 von der XLeitstelle veröffentlicht und freigegeben – leider etwas später als erwartet.
Aktuell sind die Expertinnen und Experten der ITEBO-Unternehmensgruppe in der Abstimmung mit Prosoz. Dieser Fachverfahrenshersteller ist bei nahezu allen Kundinnen und Kunden der ITEBO im Einsatz, etwa mit dem Fachverfahren ProsozBau. Entsprechend wichtig ist es, in dieser Kooperation zeitnah Fortschritte bei der Umsetzung von XBau 2 zu machen. Die jüngsten Gespräche beschäftigten sich damit, wie die bisherige OSCI-Schnittstelle durch XBau-2.3.1-Nachrichten ersetzt werden kann. Im nächsten Schritt können die Neuerungen in der conject-Plattform umgesetzt werden. Zeitgleich laufen Gespräche mit anderen Fachverfahrensherstellern, um hier ebenfalls die conject-Plattform anzubinden. Dadurch können auch Kommunen, die ein anderes Fachverfahren als ProsozBau im Einsatz haben, an ITeBAU angebunden werden und ihre Bauverwaltung so noch effizienter gestalten.
XBau 2.3.1 erobert die Bauaufsichts-
behörden: Die nächsten Tests folgen
Erstes Grobziel ist die Implementierung des XBau-Standards in der Version 2.3.1 in conject. Sobald dieses erreicht ist, kann die Umsetzung in weiteren Baugenehmigungsfachverfahren der unteren Bauaufsichtsbehörden erfolgen. Die Implementierung ist neben ProsozBau bereits in den Fachverfahren Kolibri Bauantrag (Fa. Kolibri), KommunalRegie (Fa. IGV), Ok.Bau (Fa. OTS) und Mikropro Bauamt (Fa. Mikroprojekt) geplant. Voraussichtlich im Herbst 2023 wird XBau 2 in ProBAUG zur Verfügung gestellt werden können.
Derzeit laufen parallele Tests mit mehreren Herstellern, um die digitale Antragstellung im Bereich Bauen und Wohnen über XBau 2 und XTA2 bereitstellen zu können. Mit dabei sind Fachverfahrenshersteller für die Baugenehmigung, Antragsportale, Entwickler von XTA2-Infrastruktursystemen sowie weitere Partnerinnen und Partner, darunter Brain-SCC, Form-Solutions, procilon, GovConnect/KDO, Kolibri und IGV. XTA2-Infrastruktursysteme wie proNEXT Communication oder GovManager sind erforderlich, um Nachrichten zwischen Fachverfahren, Plattform, Antragsportal und weiteren Stellen wie vorgesehen austauschen zu können.
Bei der Stadt Stralsund konnte die Kommunikation via XBau 2 und XTA2 zwischen dem Antragsformular Form-Solutions, dem XTA2-Server GovManager und dem Baugenehmigungsfachverfahren KommunalRegie des Fachverfahrensherstellers IGV bereits erfolgreich getestet werden. KommunalRegie ist hier schon seit Längerem im Einsatz. Über den GovManager wird das Fachverfahren an das Antragsportal angebunden.
In weiteren Städten, Kommunen und Landkreisen wie dem Landkreis und der Stadt Osnabrück, dem Kreis Göttingen, der Kreisstadt Nordhorn und der Stadt Lehrte werden aktuell die technischen Rahmenbedingungen geschaffen, um die Antragsstrecke auf die Anforderungen von XBau 2 und XTA2 umzustellen. Dazu bereiten die Expertinnen und Experten der ITEBO-Unternehmensgruppe den Form-Solutions-Antragsassistenten vor, installieren den XTA2-Server und stellen das Baugenehmigungsfachverfahren auf die Erfordernisse um. So können auch hier schon bald nach dem Vorbild der Stadt Stralsund Baugenehmigungsanträge in den unteren Bauaufsichtsbehörden auf der Basis von XBau 2 und XTA2 gestellt werden.
Aktuell beleuchtet die ITEBO-Unternehmensgruppe den neuen XBau 2-Standard sowie XTA2 aus der Perspektive der unteren Bauaufsichtsbehörden. Doch langfristig wird XTA2 auch für andere Bereiche der öffentlichen Verwaltung relevant werden. So kommt die Schnittstelle für den Datenstandard XSozial in Betracht, mit dem Daten im Jugend- und Sozialbereich auf Basis von XML ausgetauscht werden können. In diesem Bereich profitieren Behörden ebenfalls von der verschlüsselten und signierten Datenübertragung, die Sicherheit und Zuverlässigkeit bedeutet.
Zentrale Dienste als Basis für
erfolgreiche e-Governmentprozesse
Als Full-Serviceprovider arbeitet die ITEBO-Unternehmensgruppe mit verschiedenen kommunalen Rechenzentren und Technologiepartnern in Deutschland zusammen. Neben einer übergreifenden eGOV-Infrastruktur in den Rechenzentren der ITEBO steht dabei die Verbindung von kommunalen Geschäftsprozessen und zentralen Diensten für ITeBAU-Anwender im Fokus.
XBau 2 bedeutet Flexibilität:
Anbindung verschiedenster
Fachverfahren an ITeBAU
Digitalisierung ist keine einmalige Aufgabe, die erledigt ist, sobald die digitale Antragstellung in einem Bereich möglich ist. Vielmehr ist es erforderlich, die eingesetzten Lösungen immer wieder nachzujustieren, zu aktualisieren und auf den neuesten technischen Stand zu bringen. Dieser Aufgabe hat sich die ITEBO mit ITeBAU angenommen. Durch die Umsetzung des XBau 2-Standards lässt sich auch in Zukunft jedes beliebige Fachverfahren und jede Antragslösung an ITeBAU anbinden. Für die Integration ist es also nicht notwendig, auf ein bestimmtes Fachverfahren umzusteigen. Auch die Zusammenarbeit mit EfA-Lösungen wird künftig in ITeBAU möglich sein.
ITeBAU soll sich mit den Anforderungen, Wünschen und Anregungen der angeschlossenen Behörden weiterentwickeln. Ziel ist es, die, die Software immer auf dem Stand einer State-of-the-Art-Lösung zu halten, die in der Verwaltung von Bauaufsichtsbehörden Maßstäbe setzt. Neben der Einführung von XBau 2 und XTA2 soll sie auch künftig stets um zusätzliche Funktionen erweitert werden, um den Behörden die Chance zur Maximierung ihrer Effizienz zu bieten.
ITeBAU ist eine bereits erprobte Lösung, die sich in vielen unteren Bauaufsichtsbehörden bewährt hat, wenn es um die digitale Durchführung bauordnungsrechtlicher Baugenehmigungsverfahren geht. Die Integration des XBau 2-Standards verschafft den Softwareentwicklerinnen und -entwicklern fantastische Möglichkeiten, etwa um über das Building Information Modeling (BIM) die verschiedenen am Prozess beteiligten Stellen und Personen einzubeziehen; von Antragstellenden bis hin zu Architektinnen und Architekten oder Fachplanerinnen und Fachplanern. Dank der Umstellung auf die neuesten Standards wird eine längst bewährte Software auf zukunftssichere Beine gestellt. So können Kundinnen und Kunden ihre maßgeschneiderte Lösung in Zukunft in der gewohnten Qualität und Zuverlässigkeit nutzen.
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